Auf dem Weg zum Sossusvlei
Auf dem Weg zum Sossusvlei

End August war es wieder so weit. Mit vielen Mitbringseln im Gepäck starteten wir eine erneute Tour nach Namibia. Die erste Hälfte der Reise nutzten wir dazu, meine Eltern, die zum ersten Mal Namibia besuchten, mit dem Namibia-Virus zu infizieren. Wir fuhren über 3500 km durchs Land und ließen uns von der Vielfältigkeit des Landes verzaubern. Es war uns möglich, viele verschiedene Tiere im Etosha Nationalpark zu beobachten, einige Tausend Jahre alte Felsmalereien am Brandberg zu bestaunen, die Kombination aus kühler Atlantik-Luft und Wüste in Swakopmund zu spüren, aber auch die atemberaubenden Dünenlandschaften am Sossusvlei und den zweitgrößten Canyon der Welt, den Fish River Canyon, zu erkunden.

Während uns in der ersten Hälfte unserer Reise die Natur bezauberte, stand die Arbeit für OWANAHEDA in der zweiten Hälfte der Reise und somit das herzliche Wiedersehen mit unseren Kooperationspartnern, Patenkindern und Freunden im Vordergrund.

Natürlich haben wir wie in jedem Jahr unsere Partnergruppe, die Society of St. Vincent de Paul in ihrem Office in Katutura, dem Township von Namibias Hauptstadt Windhoek, besucht. Wir konnten den aktiven Mitgliedern vor Ort dabei helfen, Essenspakete, die durch OWANAHEDA finanziert werden, zu packen aber auch bei der Sortierung der Kleiderspenden, die vor allem durch die Kooperation mit der Pfarrgemeinde Ss Ewaldi zu unserer Partnergruppe gelangen, helfen.

Die Essenspakete werden gepackt
Die Essenspakete werden gepackt
Kleidung aus Deutschland ist angekommen
Kleidung aus Deutschland ist angekommen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heike Niehoff und Sebastian Formann mit zwei Patenkindern
Heike Niehoff und Sebastian Formann mit zwei Patenkindern

Auch hatten wir die Möglichkeit, fast alle unserer vorerst letzten Patenkinder zu treffen und konnten einige schöne Momente mit ihnen erleben. Auch wenn die meisten Patenkinder den erhofften Schulabschluss nach der 12. Klasse nicht erreicht haben, haben sich doch alle auf ihren eigenen individuellen und auch zukunftsweisenden Weg gemacht. Einige Patenkinder verbessern zur Zeit ihre Noten an Abendschulen, um danach studieren zu können, andere haben Jobs angenommen und versorgen mit dem Verdienst ihre komplette Familie. Besonders beeindruckt hat uns Katherine*.

 

Ein Highlight war auch der Besuch bei den Golden Oldies. Die Golden Oldies sind eine Gruppe älterer Männer und Frauen, die sich mit Hilfe der Society of St. Vincent de Paul (SSVP) in Khomasdal (Vorstadt von Windhoek) gegründet haben. Sie unternehmen einmal im Monat verschiedene Aktionen, um den älteren Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben. Die Mitglieder der SSVP, die auch zum größten Teil über 60 Jahre alt sind, berichteten, dass besonders für alte Menschen sehr wenig in Namibia unternommen wird. Ein Grundaspekt der Golden Oldies ist somit, die Hilfe zur Selbsthilfe. Es werden häufig Aktionen organisiert, bei denen die Mitglieder aktiv werden müssen, um für ihre Gruppe Geld zu erwirtschaften, um dann am Ende des Jahres z.B. einen gemeinsamen Ausflug finanzieren zu können.

Wir hatten die Möglichkeit bei einem Koch-Wettbewerb der Golden Oldies dabei zu sein.

Für uns alle war es ein einmaliges Erlebnis!

Verschiedene Stände des Kochwettbewerbs
Verschiedene Stände des Kochwettbewerbs
Ein Stand mit dem Thema "Farm"
Ein Stand mit dem Thema „Farm“

 

 

 

 

 

 

 

 

Neben unserer langjährigen Kooperation mit den Frauen der Society of St. Vincent de Paul haben wir auch den Kontakt zur gebürtigen Stadtlohnerin Sandra Hollweg seit unserem letzten Besuch gepflegt und intensiviert. Wie bereits berichtet, leitet sie das Early Intervention Center „Side by Side“, ein Frühförderzentrum für Kinder mit besonderen Bedürfnissen in Katutura.

Ndeshi mit ihrer Schulassistentin Ndangi
Ndeshi mit ihrer Schulassistentin Ndangi

In Kooperation mit Sandra Hollweg verschafft OWANAHEDA seit Anfang des Jahres 2016 einem Kind die Möglichkeit, nach dem Aufenthalt bei „Side by Side“ eine Förderschule zu besuchen. Häufig wird der Schulbesuch Kindern mit einer körperlichen Beeinträchtigung erschwert, da die notwendigen finanziellen Mittel für eine notwendige Assistenz beim Schulbesuch fehlen. Besonders die weiten Wege und die anfallenden Transportkosten zu den zwei Förderschulen in Windhoek stellen eine große Hürde dar. Für Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist für einen Schulbesuch zusätzlich ein Schulassistent Pflicht. Dies ist für Familien in Katutura nur schwer zu leisten.

Da für OWANAHEDA die Unterstützung und Förderung von Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern schon immer ein grundlegendes Ziel darstellt, war für OWANAHEDA schnell klar an diesem Punkt anzusetzen. Somit entschieden wir Anfang 2016, den Schulbesuch eines Kindes und somit das Gehalt einer Schulassistentin, die Transportkosten für Assistentin und Kind, sowie das Schulgeld zu finanzieren. Da die anfängliche Förderung eines Mädchens, aus Mangel an Kooperation der Mutter, leider im Juli eingestellt werden musste, wurde die Förderung einem anderen Kind überschrieben. Die 8-jährige Ndeshi, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat nun die Möglichkeit, mit Hilfe ihrer Schulassistentin Ndangi zur Dagbreek School (Schwerpunkt geistige Entwicklung) in Windhoek zu gehen.

Zusammen mit Sandra Hollweg hatten wir außerdem die Chance, die zweite Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung in Windhoek, die Môreson School in Khomasdal, zu besuchen. Auch diese Schule beeindruckte mit einer sehr engagierten Schulleitung und süßen Ziegen, die von den Schülern versorgt und gepflegt werden müssen.

Konzentration beim Sinnespfand im Early Intervention Centre
Konzentration beim Sinnespfand im Early Intervention Centre

Natürlich legten wir auch einen erneuten Stopp im Side by Side – Early Intervention Center ein und konnten Kinder bei der Durchführung eines Sinnespfades erleben. Mit Unterstützung hatten sie die Möglichkeit durch Kisten mit verschiedenen Materialien zu laufen und diese mit den Füßen zu spüren. Eine derartige Einrichtung gibt es in Windhoek kein zweites Mal. Die Arbeit, die im Early Intervention Center geleistet wird, ist einmalig.

Zusammen mit Frau Hollweg konnten wir somit sehr gute, interessante und neue Eindrücke im Bereich der Förderung von Kindern mit Beeinträchtigungen in Namibia sammeln, aber auch viele Defizite und Förderungspotentiale entdecken, da die Förderung von Menschen mit Beeinträchtigungen in Namibia absolut nicht im Vordergrund steht. Für OWANAHEDA könnten sich daraus in Zukunft weitere wichtige Unterstützungsbereiche ergeben.

Auch für Sie konnten wir wieder einen Hauch von „Namibia“ mit nach Hause bringen. Denn wir hatten die Möglichkeit auch in diesem Jahr auf die Kontakte zurück zu greifen, die wir vor 2 Jahren zum Namibia Craft Centre und zu Kleinkünstlern knüpften. Dies bedeutet: Viele tolle und andersartige Produkte aus Namibia werden wir auf unseren Weihnachtsmärkten präsentieren.

Überzeugen Sie sich gerne von unseren Produkten auf dem Weihnachtsmarkt in Bocholt bei der „Hütte der guten Taten“ (18.-19.12.16) und im Klausenhof, in Hamminkeln-Dingden (10.-11.12.16).

Wir freuen uns auf Sie!

*Namen geändert